Wie man den Christbaum im Topf pflegen sollte, damit er auch nach Weihnachten noch schön ist

Gastblog von Bellevue.nzz (Claudia Furger)

Wer nicht jedes Jahr einen neuen Baum für Weihnachten fällen will, kann auch selber einen kultivieren. Ein Gartenplaner erklärt, wie dieser auch nach den Festtagen weiterleben kann.

Viele setzen mittlerweile aus Gründen der Nachhaltigkeit auf einen Christbaum im Topf. Ob gemietet oder in eigener Aufzucht – etwa auf dem Balkon. Doch nicht jedes Exemplar eignet sich für eine solche Aufzucht. Dennis Rosser von Berger Gartenbau erklärt, welche Sorte sich am besten dafür eignet und wie der Baum gepflegt werden muss, damit er auch nach Weihnachten noch schön ist.

Ein Christbaum im Topf ist eine nachhaltige Alternative. (Bild: Pexels/Karolina Rabowska)

Die Sorte

«Kultiviert man seinen Christbaum in einem Pflanzenkübel, dann wählt man im Idealfall eine Zwergfichte», sagt der Experte. Denn diese Sorte wächst langsam, ist robust und kann sich den Bedingungen im Topf gut anpassen. Gute Anwärter sind zum Beispiel die Zuckerhutfichte oder die Zwergrotfichte. Wie der Name vermuten lässt, legen diese Sorten nicht arg an Grösse zu, so dass sie auch auf den kleineren Stadtbalkon passen.

Schwierig ist hingegen die Aufzucht einer klassischen Tanne oder einer Nordmanntanne. Denn beide brauchen viel Platz und werden gross. «Eine Nordmanntanne kann bis zu 25 Meter hoch werden», sagt Dennis Rosser. Daher sollte man diese Bäume nicht im Topf halten, sondern besser im Garten auspflanzen.

Die Vorbereitung vor Weihnachten

«Abrupte Temperaturveränderungen können den Weihnachtsbaum belasten», sagt Rosser. Darum gilt es auf eine stufenweise Eingewöhnung zu achten und ihn nicht ruck, zuck vom frostigen Balkon ins warme Wohnzimmer zu transportieren. Im Idealfall stellt man ihn darum für ein paar Tage vor dem Fest in den kühleren Hauseingang, in den Keller oder in die Garage.

Frühestens am 23. Dezember bezieht der Baum dann sein beheiztes Quartier und darf festlich geschmückt werden.

Der Standort und die Pflege im Wohnzimmer

«Im Wohnzimmer platziert man seinen Christbaum im Idealfall an einem hellen Ort», rät Dennis Rosser. Jedoch nicht unmittelbar neben einer Heizung. Gegossen wird regelmässig, denn durch die warmen Zimmertemperaturen verdunstet der Baum sehr viel Wasser. Auch mag er es, wenn man seine Nadeln mit Wasser besprüht, damit die nicht komplett austrocknen.

Ist der Baum erst einmal im beheizten Wohnzimmer, muss man darauf achten, dass er genügend Wasser erhält. (Bild: Adobe Stock)

Die Pflege nach dem Fest

Im Idealfall behält man den Baum maximal 10 Tage in der Wohnung und zügelt ihn dann wieder nach draussen. Bevor es jedoch auf den frostigen Balkon geht, empfiehlt sich auch hier wieder der Stopp im kühleren Zwischenquartier, damit sich das Gewächs akklimatisieren kann.

Ist er auf dem Balkon, platziert man ihn an einem geschützten Ort im Halbschatten und giesst ihn regelmässig. Zudem kann man den Topf gegen die eisigen Temperaturen von aussen mit einem Jutesack oder einem Gartenvlies isolieren.

«Das Jahr hindurch ist der Baum dann eine äusserst pflegeleichte Pflanze», sagt Dennis Rosser. Im Frühling, wenn alles wieder zum Leben erwacht, rückt man ihn aus seinem geschützten Winterquartier hervor, düngt ihn und giesst ihn regelmässig.

Zudem darf man ihn alle zwei bis drei Jahre mit einem neuen Kübel frischer Erde beglücken. Denn die alte Erde verliert durch das regelmässige Giessen ihre Nährstoffe meist komplett. So kann sich der Baum Jahr für Jahr wieder von seiner schönsten Seite zeigen.

#Tipp

Die Tanne für drinnen

Alternativ kann man sich eine Zimmertanne (Araucaria heterophylla) zulegen. Die gedeiht das ganze Jahr über in der Wohnung und ist die ideale Lösung für alle, die keinen Balkon und keinen Garten haben. Kaufen kann man eine solche Tanne zum Beispiel bei Ikea