«Enten als Freelancer»: Das tönt aussergewöhnlich? Ist es auch. Die Idee stammt von unseren Mitarbeitenden Mike Leuthold und Marc Dietiker. Florence Weber hat nachgefragt.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Auslöser war der Wunsch nach weniger Chemie in den Gärten unserer Kunden. Wir diskutierten über nachhaltiges Gärtnern – und landeten bei indischen Laufenten. Von diesen Tieren waren wir sofort begeistert. Denn die Enten bekämpfen Schädlinge ökologisch. Und es macht einfach Spass, ihnen beim «Arbeiten» zuzuschauen.

Schnecken im Garten
Nicht nur Schnecken: Miet-Enten fressen auch andere Schädlinge.

Wir überzeugten das Team von unserem Vorhaben. Remo Berger unterstützte uns sofort, und er half uns beim Projektstart. Auch den anderen Mitarbeitenden gefiel die Idee. Das war wichtig. Denn für die Umsetzung brauchten wir die Hilfe der ganzen Belegschaft.

Wie lief die Umsetzung?

Zuerst wollten wir eigene «Berger-Enten» kaufen. Doch dann trafen wir eine Frau, die seit vielen Jahren indische Laufenten züchtet und trainiert. Wir spürten ihre Freude an der Arbeit mit den Enten – und ihre Hingabe.

Für die Züchterin steht das Wohl der Tiere an erster Stelle. Die Miet-Enten sind für sie eine Herzensangelegenheit – wie für uns das ökologische Gärtnern. Das ist eine gute, verbindende Basis. Deshalb war für uns klar: Hier mieten wir die Enten für unser Projekt!

Die Zusammenarbeit ist so einfach wie die Abläufe im Hintergrund. Die Züchterin liefert die Enten im Frühjahr, im Herbst geben wir sie wieder zurück. In der langen Winterpause erholen sie sich bei ihren Artgenossen – dem Schoof  – und bei bester Betreuung.


«Sofort war für uns klar: Das ist eine coole Sache und eine erfrischende Idee in dieser aussergewöhnlichen Zeit.»

Remo Berger, Geschäftsführer von Berger Gartenbau

Gab es Herausforderungen?

Eigentlich nicht. Das Material bestellten wir direkt bei den Lieferanten. Und die Entenhäuser bauten wir selber, das ist Ehrensache für Handwerker (lacht). Wir testeten verschiedene Varianten und entschieden uns für die beste und praktischste Lösung.

Nun ist es soweit: Seit Ende März wohnen die ersten beiden Entenpärchen bei uns auf dem Firmengelände, bis sie Wochenweise platziert werden.

Miet-Enten gegen Schnecken: Entenhaus von Berger Gartenbau
Miet-Enten gegen Schnecken: Entenhaus von Berger Gartenbau

Zur Vermietung: Wie lange sind die Enten im Garten? Muss ich sie füttern? Und was kostet das Ganze?

Die Mietdauer hängt von der Grösse des Gartens ab. Zwei Enten können etwa 60 m2 Staudenbeet von Schädlingen freihalten. Wir planen in der Regel mit zwei Wochen Enten-Einsatz pro Grundstück.

Futter finden die Enten genug. Sie sind trainiert, sie fressen Schnecken. Blumen und Salate lassen sie stehen. Sie brauchen lediglich jeden Tag eine Schale frisches Wasser.

Zwei Wochen Miet-Enten kosten pauschal 590 Franken – Infrastruktur, Lieferung und Beratung inklusive.


«Für Familien ist das ein Super-Erlebnis.»

Marc Dietiker, Bauführer Gartenpflege Berger Gartenbau
 

Ein Tipp zum Schluss?

Die Miet-Enten haben eigentlich nur Vorteile. Sie sind zahm, zudem legen die Weibchen Eier. Die kann man essen, sie schmecken toll. Und der Entenkot ist natürlicher Dünger.

Für Familien ist das sicher ein tolles Erlebnis. Die Kinder erzählen im Kindergarten und in der Schule stolz von den Enten zuhause. Und die Eltern wissen: Das Engagement ist auf zwei Wochen beschränkt. Es sei denn, die Kinder möchten später nochmals Enten im Garten (schmunzelt).

Danke für das Gespräch!

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